Symbolische Baumpflanzungen in der Innenstadt

In der Nacht vom Donnerstag, 11.04.24, pflanzten Aktivist*innen mehrere Bäumchen auf dem Rathausplatz und in der Fußgängerzone, um auf die Notwendigkeit von mehr Grün in der Stadt und von besseren Klimaschutzmaßnahmen aufmerksam zu machen.

Dabei haben sie in vorhandene Löcher des Pflasters etwas Erde gefüllt und jeweils einen Setzling gesteckt. Diese haben sie jeweils mit einem Schild versehen, auf denen Botschaften stehen wie „Ein Baum zum Kühlen“ oder „Wenn wir die Stadt nicht kühlen und keine wirksamen Klimaschutzmaßnahmen umsetzen, werden immer mehr Menschen an Hitze sterben“.

Bild von einem kleinen Baum auf dem Rathausplatz Augsburg Bild von einem kleinen Baum auf dem Rathausplatz Augsburg

„Wir spüren bereits die Folgen der Klimaerhitzung. Deshalb brauchen wir jetzt sowohl Maßnahmen, die eine weitere Erhitzung verhindern, als auch solche, die uns vor der Hitze schützen.“ erklärt eine Aktivistin, die ihren Namen nicht nennen möchte.

Verschiedene Initiativen, wie die Augsburger Baumallianz und die Altaugsburggesellschaft, fordern seit längerer Zeit mehr und schnellere Begrünung der Innenstadt. Eine Forderung ist die Pflanzung von Bäumen auf dem Rathausplatz [1, 2], um durch den Schatten und die kühlende Wirkung der Verdunstung durch Pflanzen die Aufenthaltsqualität auch in Zukunft zu erhalten. Denn in Zukunft muss aufgrund der Klimakrise mit deutlich mehr und stärkeren Hitzewellen gerechnet werden [3]. Während Bäume durch die Photosynthese Kohlenstoff binden, ist die Begrünung der Innenstadt vor allem eine Anpassungsmaßnahme für mehr Klimaresilienz. Deshalb braucht es zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen, sonst ist eine Anpassung an die fortschreitende Klimakrise nicht möglich und immer mehr Menschen werden an Hitze sterben [4].

„Der Rathausplatz ist ein gutes Beispiel dafür wie die Nutzung von Fläche sich auch in mitten der Stadt ändern kann. Früher stand dort ein Gebäude, dann wurde er zur Versammlungsfläche umgewidmet und nun besteht die Chance ihn als Ort der Klimaressilienz zu gestalten.“, erklärt die Aktivistin.

Die Begrünung der Innenstadt ist dabei nur ein erster Schritt. Ziel muss es sein, Augsburg zu einer Schwammstadt zu transformieren. Eine solche Transformation wird benötigt, um in Zukunft den Niederschlag nicht aus der Stadt hinaus zu leiten, sondern ihn stattdessen zu speichern und zu nutzen [5].

Sollte die Stadt diese symbolischen Pflanzungen nicht als Vorbild nehmen und keine großangelegten Neupflanzungen durchführen, werden die Aktivist*innen weitere Bäume pflanzen - nicht nur symbolisch. Diese sollen dann größer und auffälliger sein. Sie sehen Baumpflanzungen als wichtiges Thema, das Potential hat, dass viele Menschen selbstständig tätig werden.

Quellen:

[1] Augsburg soll auf dem Rathausplatz Bäume pflanzen https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/augsburg-sollen-auf-dem-augsburger-rathausplatz-baeume-gepflanzt-werden-id66284681.html

[2] Bürger ermitteln über 400 mögliche neue Baumstandorte in der Innenstadt https://azol.de/68228076

[3] Verursacht der Klimawandel mehr Hitzewellen und heisse Tage https://www.helmholtz-klima.de/faq/verursacht-der-klimawandel-mehr-hitzewellen-und-heisse-tage-deutschland

[4] Mehr hitzetote https://www.umweltbundesamt.de/daten/umwelt-gesundheit/gesundheitsrisiken-durch-hitze#gesundheitsrisiko-hitze

[5] Schwammstadt erklärt: https://www.bund-berlin.de/themen/stadtnatur/stadtwasser/schwammstadt/