Gefährdete Bäume & Wälder

In Zeiten der Erdaufheizung sind Bäume gerade für Innenstädte wichtig. Nicht nur, weil sie CO₂ binden. Sondern vor allem, weil sie von erheblicher Bedeutung für das lokale Mikroklima sind. Bäume spenden Schatten und kühlen ihre Umgebung ab.

Daher ist es erschreckend, dass der Baumbestand in Augsburg rückläufig ist. Das liegt nicht nur daran, dass die Erdaufheizung den Bestandsbäumen zusetzt und Neupflanzungsexperimente erschwert. Sondern zu allem Überfluss auch noch daran, dass die Stadt aktiv vitale Bäume fällen möchte und Fällungsvorhaben Dritter bereitwillig begleitet.

Die Expert*innen der Baum-Allianz Augsburg bieten dazu immer wieder Baumtouren durch die Innenstadt an, die wir allen Interessierten nachdrücklich empfehlen.

Exemplarisch seien genannt:

  • Die Linden in der Fuggerstraße, der Straße vom Königsplatz zum Staatstheater. Die Fällung dieser Linden ist bereits seit Jahren Beschlusssache, zum Glück wird sie aktuell nicht vollzogen.

  • Die Bäume am Bahnhofsvorplatz und in der Bahnhofstraße sollten alle gefällt werden – um eine Asphaltwüste ohne Schattenmöglichkeit, dafür aber mit möglichst vielen Autoparkplätzen, zu schaffen, und weil dem ehemaligen CSU-Baureferenten Gerd Merkle die Abstände und Baumsorten in der Bahnhofstraße zu unordentlich war. Druck von Baum-Allianz und Klimacamp konnte den Kahlschlag vorerst verhindern, doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.

  • 29 geschützte Bäume sollen beim „Parkkauf“-Komplex in Kriegshaber gefällt werden.

  • Die Baum-Allianz dokumentiert weitere Teile der Abschussliste der Stadt.

Bereits teilgerodet wurde:

  • Der Lohwald bei Langweid und Biberbach. Der Rodung wurde Tür und Tör geöffnet durch eine im Geheimen ausgestellte Ausnahmegenehmigung der Regierung von Schwaben. Eine satirische Kunstaktion zu diesem Vorfall wurde mit drei Wochen Haft, einer Woche Haft (Jugendarrest) und 140 Tagessätzen bestraft. Die Mechanismen der Rechtsstaats, die Rodung abzuwenden und so das Bayerische Waldgesetz zu beachten, scheiterten: Die Regierung von Schwaben stellte ihre Ausnahmegenehmigung aus, obwohl sie wusste, dass der Bayerische Verwaltungsgerichtshof noch damit beschäftigt war (und ist), die Rechtswidrigkeit des gesamten Rodungsvorhabens zu prüfen.

Bereits vollständig gerodet wurde:

  • Der Auwald bei Bobingen. (Verantwortlich dafür war nicht die Stadt Augsburg, sondern Wehringen.)